Im Paderborner Kunstverein stoßen Kunstinteressierte in der aktuellen Ausstellung auf große, sehr farbintensive Skulpturen. In einer Einzelausstellung gibt die Düsseldorfer Künstlerin Nina Ahlers Einblick in ihr bildhauerisches Werk, in dem sie auf viele vertraute Formen aus der Alltagswelt zurückgreift.
Manche sind auf den ersten Blick benennbar, wie beispielsweise das in Scheiben geschnittene Ei oder die Farbnäpfchen aus dem Wasserfarbenkasten. Andere erschließen sich erst beim genaueren Hinsehen. Was sie verbindet ist eine klare und auf die wesentlichen Merkmale der Alltagsform reduzierte Bildsprache. Keine Details lenken von der eigentlichen Form ab. Die oftmals ins überdimensionale vergrößerten Bilder von Gegenständen, die wir alle schon einmal gesehen haben, lassen sie neu und von der Alltagswelt entrückt erscheinen.
Nina Ahlers widmet sich seit Jahren dem Verfahren des Filzens, einer traditionellen Technik, die eigentlich sehr weiche und anschmiegsame Objekte erwarten lässt. Zu ihrem künstlerischen Ansatz gehört es, diese Erwartung zu unterlaufen. Die Arbeiten haben eine weiche Oberfläche und dennoch sind die Formen überraschend präzise, was nur durch einen festen Kern erreichbar wird. Doch nicht nur die besondere Haptik ist entscheidend für die Wahl des Materials, sondern ebenso die spezielle Farbintensität, die sich nur mit gefärbter Wolle erreichen lässt. Der Blick kann tief in die Farbe eintauchen und sie losgelöst von der Form betrachten. Momente von Skulptur und Malerei treten in einen engen Dialog und zeichnen die unverwechselbare Bildsprache von Nina Ahlers aus.
Die Ausstellung wird am Freitag, den 28. Oktober 2022 um 19 Uhr eröffnet und ist danach noch bis zum 8. Januar 2023 zu sehen.